Corona-Politik: setzen, sechs

Der Dunning-Kruger-Effekt handelt von einem sozialpsychologischen Phänomen, das aus mehreren Befunden besteht und bei inkompetenten Menschen auftritt. Etwa so: Unwissenheit führt zu mehr Selbstvertrauen. Verbunden damit ist die Unfähigkeit des Unwissenden zur Selbsterkenntnis und damit zur eigenen Einsicht, falsch zu liegen. Das Phänomen ist nahezu ideal dafür geeignet, die Corona-Politik von Staats- und Bundesregierung und die unterirdische Information aus den Leitmedien zu beurteilen. Der Reihe nach.

Nicht schlimmer als die Influenza

Die schrecklichste Pandemie aller Zeiten verhält sich nicht anders als eine Virusgrippe. Die allgegenwärtige Wahrnehmungsverzerrung kann nur noch dadurch erklärt werden, dass sich offenbar die Wenigsten mit der Influenza, insbesondere bei schwerem Verlauf bis hin zu Lungenentzündung und Tod auseinandergesetzt haben. Dazu kommt, dass die Gleichsetzung mit der Grippe zur Ächtung derer führte, die sich so ausdrückten. Es bleibt aber dabei. Das Coronavirus verhält sich in fast allen Fällen harmlos. Von Anfang an gab es immune Patienten – kein völlig neuer Erreger offensichtlich. Es gab zugleich, genau wie in jeder Erkältungswelle auch Menschen, die im Zuge einer Corona-Infektion schwer krank wurden, davon inzwischen wieder genesen sind oder eben starben. Die Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus reiht sich völlig unauffällig in eine lange Liste verwandter Krankheiten ein. Dass Corona einen besonderen Stellenwert bekam ist der Tatsache geschuldet, dass man dazu übergegangen ist, den Erreger mit der PCR Methode analytisch zu begleiten und den Leuten tägliche Wasserstandsmeldungen über die Ergebnisse in den Kopf hämmerte – ein absolutes Novum. Diesem Virus aber in der Folge dann alle Krankheiten ursächlich zuzuordnen, sobald es nachweisbar war und auf Differentialdiagnose zu verzichten, war offensichtlich logisch und sachlich falsch. Weder gab es in den vergangenen zwanzig Monaten der Pandemie mehr Lungenentzündungen, noch mehr Tote als ohnehin zu erwarten waren. Nichts ist passiert, außer dass man die Normalität zur Katastrophe erklärte und behauptete, man könne etwas tun!

Masken bringen nichts

Zu keinem Zeitpunkt hatte die Maskenpflicht einen Einfluss auf das Infektionsgeschehen. Im Herbst 2020 stiegen die Fallzahlen. Jetzt, im Herbst 2021, steigen die Fallzahlen auch. Die Menschen tragen Masken. Sie zupfen aber auch ständig mit ihren kontaminierten Händen daran herum. Die alte Grundregel, in Erkältungszeiten die Finger aus dem Gesicht zu nehmen, ist mit Maske nicht einzuhalten. Legen Sie die Maske doch mal unter ein Schülermikroskop. Sie sehen die Poren, evtl. grobteiligen Dreck, der darauf liegen geblieben ist. Was sie nicht sehen, sind Viren. Viren sind viel zu klein für das Lichtmikroskop, etwa 100 bis 1000 Mal kleiner als die Poren der Masken. Sie bleiben nicht hängen. Ein Tischtennisball passt nun einmal durch ein Fußballtor, ohne zwangsläufig an Pfosten oder Latte kleben zu bleiben. Wer das nicht glaubt, sehe sich die Infektionswellen und den ausbleibenden Effekt aller Maskengebote an. Ein weiterer, ebenso kostenloser wie bildender Versuch ist es, einen Furz mit einer FFP2-Maske vom Riechorgan abhalten zu wollen. Das gelingt selbstverständlich nicht. Voilà und so viel zum Thema Aerosole.

Die Impfung bringt nichts

Sie haben es sicher schon bemerkt. Es sind zwar 60 bis 70 Millionen Deutsche doppelt geimpft, aber das herbstliche Infektionsgeschehen nimmt genau so rasant Fahrt auf wie im komplett ungeimpfen Jahr 2020, vielleicht sogar früher und schneller. Politiker, insbesondere ausgewiesene Pharmalobbyisten, wie der von einschlägigem Wissen vollkommen unberührte Bundesgesundheitsminister Spahn, fordern die Auffrischimpfung nach deutlich weniger als einem Jahr. Motto: viel hilft viel. Das ist offenkundiger Schwachsinn. Man erfrage die Belegungszahlen der Krankenhäuser mit ARE-Erkrankungen und lese Informationen darüber, wie viele Patienten mit vollständigem Impfschutz eingeliefert werden. Es gibt bereits Politiker, die diese Information gezielt unterdrücken. Mein Eindruck: die Zahl entspricht in etwa der Impfquote. Das wäre der Beweis dafür, dass die Impfung keinen Unterschied macht. Ins Krankenhaus kommt, wer krank ist. Impfung: egal. Da, wie immer in der Erkältungssaison, mehrere Keime am Wirken sind, ist es völlig nebensächlich, ob das in der Symptomatik sehr ähnliche Coronavirus SARS-CoV-2 unter ihnen ist oder nicht. Zu behaupten, dass die Krankenhäuser leerer wären, wenn man das Coronavirus ausrottet enthält gleich zwei bizarre Irtümer: leere Betten und die Annahme, durch Impfung gegen ein einzelnes endemisches Virus die winterliche Erkältungswelle und die damit jährlich einhergehende Sterbewelle loswerden zu können.

Ein Lockdown bringt nichts

Diese These ist sattsam diskutiert: der flächige Lockdown war das falsche Instrument. Auch wenn es keiner mehr hören will: Schweden hat einen besseren Weg gefunden.

Ein Lockdown ist unverhältnismäßig und verfassungswidrig

Dies schrieb der Bayerische Verwaltungsgerichtshof zum Thema Lockdown dem willkürlich und gesetzwidrig handelnden Ministerpräsidenten Söder ins Stammbuch. Auch die Revision ist aussichtslos. Die bayerische Staatsregierung bewegte sich im Zuge der Corona-Maßnahmen nicht nur einmal außerhalb von Recht und Gesetz.

2G, 3G und 3G+ sind Schwachsinn

Verzeihung für die Formulierung. Hier diese Erkenntnis aus prominenterem Mund, hier ein lesenswerter Kommentar dazu. Eigene logische Überlegungen könnten auf Fragen führen wie dieser: Welchen Vorteil bringt die Verschärfung der 3G Regeln hin zu 2G, außer dass man mit den Getesteten die einzige Gruppe ausschließt, die mit analytischer Sicherheit nicht infiziert ist? Oder dieser: was genau hat 3G damit zu tun, die Ausbreitung des Virus eindämmen zu wollen? Oder dieser: ist das Plus (+) von 3G+ das Eingeständnis, dass die Schnelltests nichts mit dem Virus zu tun haben?

2G, 3G und 3G+ sind verfassungswidrig

Ein Rechtsgutachten zur Lektüre, in die Runde die Frage: haben wir denn nun ein Grundgesetz das seiner Funktion gerecht wird, oder haben wir keines?

Seit Wochen zu viele Tote in Deutschland

Betrachtet man die Sterbefallzahlen des statistischen Bundesamts, so fällt seit Anfang September eine signifikante Übersterblichkeit ins Auge. Die Sterblichkeit ist auf Rekordniveau, etwa 1000 bis 2000 Personen höher als erwartet. Sie kann nicht mit Corona erklärt werden. Wer danach in der Bundespressekonferenz fragt, wird mit einer Antwort bedacht, die so unverschämt und dämlich ist, dass man sich fragt, wer denn das Personal auswählt, das da mit dem Beantworten kritischer Fragen beauftragt ist.

Covid-19 ist therapierbar. Wieso werden dann Klinik-Betten abgebaut?

Seit Beginn der so genannten Pandemie, die von der potentiellen, aber nie eingetretenen Überlastung des deutschen Gesundheitssystems handelt, verschwinden Betten und sogar ganze Krankenhäuser in Deutschland. Die aktuelle Impfdebatte handelt von der Entlastung des Pflegepersonals und davon, die Ungeimpften seien schuld. Logisch klingt das nicht.

Totalversagen

Egal welche Reaktion von staatlicher Seite man betrachtet, sei es die völlige Reglosigkeit, mit der die Politik von Januar bis März 2020 dabei zusah, wie sich das „neue Coronavirus“ in ganz Deutschland ausbreitete, der hektische Aktionismus an den Schulen, an denen zu keiner Zeit Gefahr drohte, oder die Unfähigkeit, Alte und Gebrechliche Menschen effektiv zu schützen: es wird höchste Zeit, den Protagonisten der Pandemie ihre Zeugnisse auszuhändigen und ihnen die Aufgabe aus der Hand zu nehmen, die Bevölkerung zu schützen. Das können wir schon immer selbst viel besser! Ich persönlich habe nicht das geringste Bedürfnis, den Gesundheitsschutz meiner Familie und meiner Nächsten solchen Gestalten wie Spahn, Lauterbach, Wieler, Söder oder Mitbürgern, die Ihr Fachwissen aus Tagesschau, SZ oder Spiegel beziehen zu überlassen.

Genau wie früher gilt es in Grippezeiten, sich die Hände zu waschen, die Finger aus dem Gesicht zu nehmen und Menschenansammlungen zu meiden. Dann wird es nicht schlimmer, als es jedes Jahr war. Die Erzählung vom bösen Coronavirus ist nicht zu halten. Der politische, wirtschaftliche und soziale Schaden, den die Coronapolitik angerichtet hat, ist eben so gigantisch wie der medizinische Effekt gering ist. Dass es ohne Maßnahmen überhaupt schlimmer gekommen wäre, wirft die Frage auf, wie schlimm es gekommen wäre und auf Basis welcher Erkenntnis das denn behauptet wird?

Mit Selbsterkenntnis der Protagonisten ist, ganz im Sinne von Dunning und Kruger nicht mehr zu rechnen, eher mit deren fortgesetzter, rückhaltloser Rechthaberei im Dienste einer Pharmalobby, die sich mit der Pandemie riesige Pfründe erschlossen hat. Die Frage nach Dummheit oder Vorsatz bleibt ungeklärt.

Deutschland im Jahr 2021. Ich hatte mir Besseres erhofft.